Beziehung

Liebe ist eines der wunderbarsten Gefuehle der Welt. Zumindest behauptet man das.
Doch wie koennen wir wissen, wie sich Liebe anfuehlt?
Begegnen wir einem Menschen, der uns sympathisch erscheint, beginnen wir ihn zu vergleichen. Wir versuchen ihn in einen Rahmen zu stecken und anhand seiner Handlungen zu definieren.
Wir erschaffen ein persoenliches Bild von der Person und versuchen dabei so objektiv, wie moeglich zu bleiben. In Wahrheit ist dieses Bild jedoch eine subjektive Reflexion eigener Gefuehle. Wir sehen das, was wir sehen wollen und behaupten die Person zu kennen. Wir vergessen dabei, dass jede Person undefinierbar ist, da sie sich der staendigen Veraenderung unterzieht.
Im Augenblick der Zeit lernen wir eine vieler Arten und Weisen kennen, wie sie zu sein vermag und veraendern uns dabei selbst in unserem ICH. Es beginnt ein Prozess der Annaehrung.
Zwei Teile einer Beziehung versuchen ein Gemeinsames zu schaffen.
Zwei Traeume, zwei Hoffnungen, zwei Ziele sollen Eins werden.
Doch es ist simple Mathematik, dass 1 + 1 niemals 1 ergeben wird.
Es dauert einige Zeit, bis uns dies bewusst wird und jeder Teil der Beziehung versucht sich erneut Freiraum des eigenen ICH's zu verschaffen. Dabei entsteht ab und an eine gewisse Radikalitaet, das Bewusstsein des ICH's wird zu dominant und die Wege spalten sich erneut. Doch dies muss nicht zwangslaeufig der Fall sein. Es geschieht durchaus, dass es den Teilen gelingt sich selbst treu zu bleiben und dennoch in gewisser Weise aneinander anzugleichen. Ist dies gelungen, bildet sich ein Raum mannigfaltiger Moeglichkeiten, da 1 + 1 = 2 ergibt und 2 die doppelte Anzahl von Optionen darstellt.
Doch auch in diesem Gebilde lernen wir stets nur eine vieler Alternativen kennen.
Wir lernen eine Person zu lieben und definieren dieses Gefuehl als Liebe.
Diese Definition ist subjektiv und beschraenkt, da man niemals eines besseren belehrt wird.
Im Nachhinein, wenn man fuer eine weitere Person noch mehr Gefuehle, noch mehr Liebe empfindet, als fuer die Zuvorige, wird man sich dessen bewusst, dass die Liebe, die man sich einzureden vermochte wohl gar keine wahre Liebe war.
Fuer den damaligen Moment jedoch war sie es.
Wir muessen uns im Klaren darueber sein, dass die Gefuehle, die wir im Momentum empfinden immer nur fuer genau dieses Gueltigkeit haben. Wenn wir uns damit zufrieden geben, werden wir fuer immer glauben, diese seien Wahrhaftig. Entwickeln wir uns jedoch weiter, beginnen wir zu verstehen, dass wir uns nie sicher darueber sein koennen, ob sie echt sind, da wir durch jede neue Erfahrung, die wir machen neue Einsicht darueber erlangen koennen, welche Bedeutung sie haben und hatten.
So rufe ich auf den jeweiligen Moment mit dem Bewusstsein zu geniessen, dass es weitere Momente, weitere Gefuehle gibt. Es ist unsere Aufgabe so viel von ihnen zu erfahren, wie uns moeglich ist. 

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