ICH

Wer bin ich?
Diese Frage mag sich ein jeder bereits im Laufe seines Lebens gestellt haben.
Mit Beginn der Pubertaet beginnen wir mit der Suche unserer Identifikation.
Wir probieren uns aus, spielen mehrere Rollen. Versuchen jeden Tag jemand Anderes zu sein.
Wir denken viel nach. Waegen moralische Ansichten ab und werden mit jeder Entscheidung, die wir treffen immer mehr der Mensch, den wir dabei sind anzustreben. Es entstehen Vorstellungen, die wir idealisieren und es entsteht Engstirnigkeit im Versuche diesen gerecht zu werden. Wir beginnen eine Reise, die niemals vollendet sein wird. Die Reise zu unserem ICH.
Nach einigen Jahren entstehen Gewohnheiten. Wir haben die Effizienz unseres Handelns geprueft, haben abgewogen, inwiefern diese uns entsprechen. Haben uns geformt und denken, wir sind nun gereift, sind nun erwachsen. Das Streben nach einer Identitaet ist vollendet und wir beginnen nach einer Person zu suchen, deren Identitaet aehnlich, wie die unsere ist und uns in diesem Sinne vervollstaendigen kann. Ist diese Person gefunden, entsteht ein Raum der Definierbarkeit. Tage der Erfahrung werden Tage der Rituale. Wir begeben uns immer mehr fernab von allen moeglichen Wegen und entscheiden uns fuer einen spezifischen Weg, der viabel erscheint. Dies mag keinem nachzusehen sein, denn auch ein einziger Weg bietet die Moeglichkeit voller Auskostung.
Doch kosten nur die Wenigsten alle bunten Farben ihres Weges aus, da es viel einfacher erscheint die bereits Benutzten in gleicher Kombination weiterzuverwenden. Wir malen jeden Tag das Selbe Bild. Und wir finden es jeden Tag erneut schoen. Doch ist es wirklich schoen oder reden wir uns die Unverbesserlichkeit lediglich ein?
Es ist einfach zu behaupten "ich bin gluecklich" "ich habe mich gefunden" "ich bin ich".
In Wahrheit beluegen wir uns selbst. Wir versuchen uns ein Leben zu erschaffen, versuchen danach zu streben unsere Ziele zu erreichen und den Weg dorthin mit eben der selben Gluecklichkeit zu bestreiten, die wir uns von Ihnen erhoffen. Wir begnuegen uns mit dem Wenigsten und bleiben optimistisch. Wir versuchen uns an Kleinigkeiten zu erheitern.
Ich jedoch strebe nicht nach der Glueckseligkeit. Kann man von sich behaupten man waere vollstaendig gluecklich, so wuerde man stagnieren, sich nicht mehr weiter entwickeln. Fuer mich sind  Traurigkeit und Wut keine negativen Emotionen. Sie dienen vielmehr der Inspiration weiterhin nach dem Gluecke zu suchen.
Die andauernde Unzufriedenheit mit dem ICH wird zu dauerndem Bestreben das ICH zu erforschen, alle moeglichen Seiten, die ihm inhaerent sind zu erfahren, herauszulocken, anzunehmen.
Denn jedem Menschen sind alle Eigenschaften eigen. Jeder Mensch ist Alles, doch hat sich jeder Mensch anders definiert, anders bestimmt. Die Aussage "Das bin eben ich" ist eine grosse Luege, da diese "Ich kann mich nicht mehr veraendern" enthaelt.
Wir muessen uns bewusst werden, das wir uns unausweichlich in successsiver Veraenderung befinden. Jeder neue Tag, jede neue Erfahrung verformt uns ein wenig. Wir muessen akzeptieren, dass wir unser ICH staendig neu definieren muessen und gluecklicherweise koennen. Es gibt viel mehr Gesichter von uns, als wir zu glauben vermoegen. Es gibt viel mehr ICH's, als wir uns vorstellen koennen und jedes ist auf seine eigene Art unverwechselbar Individuell. 

Kommentare

Beliebte Posts